Geschichte des zahnmedizinischen CAD/CAM

2024/06/12 15:19

Computergestützte Konstruktion und Fertigung wurden in den 1960er Jahren für den Einsatz in der Flugzeug- und Automobilindustrie entwickelt und ein Jahrzehnt später erstmals in der Zahnmedizin angewendet.


Zu den wichtigsten Persönlichkeiten in der zahnmedizinischen CAD/CAM-Entwicklung gehören Dr. François Duret aus Frankreich, Werner Mörmann aus der Schweiz, Dianne Rekow aus den USA und Matts Andersson aus Schweden.


Dr. Duret war der Erste, der ein zahnmedizinisches CAD/CAM-Gerät entwickelte und bereits 1971 Kronen auf der Grundlage eines optischen Abdrucks des Pfeilerzahns und mithilfe einer numerisch gesteuerten Fräsmaschine herstellte. Die erste zahnmedizinische CAD/CAM-Restauration fertigte er 1983 an demonstrierte sein System auf dem internationalen Kongress der Französischen Zahnärztekammer im November 1985, indem er in weniger als einer Stunde eine hintere Kronenrestauration für seine Frau herstellte. Später entwickelte Dr. Duret das Sopha-System.


Dr. Mörmann war der Entwickler des ersten kommerziellen CAD/CAM-Systems. Er beriet sich mit Dr. Marco Brandestini, einem Elektrotechniker, der auf die Idee kam, die Zähne mithilfe von Optiken zu scannen. Bis 1985 hatte das Team das erste Chairside-Inlay mit einer Kombination aus optischem Scanner und Fräsgerät durchgeführt. Sie nannten das Gerät CEREC, ein Akronym für computergestützte Keramikrekonstruktion.


Dr. Rekow arbeitete Mitte der 1980er Jahre mit Kollegen an der University of Minnesota an einem zahnmedizinischen CAD/CAM-System. Dieses System wurde entwickelt, um Daten mithilfe von Fotos und einem hochauflösenden Scanner zu erfassen und Restaurationen mithilfe einer 5-Achsen-Maschine zu fräsen.


Die frühe Technologie ermöglichte die Herstellung von Inlays, Onlays, Veneers und Kronen. In jüngerer Zeit sind CAD/CAM-Systeme in der Lage, festsitzende Teilprothesen und Implantat-Abutments bereitzustellen.


Ein weiterer Einsatzbereich von CAD/CAM ist die Kieferorthopädie. CAD/CAM-Systeme erfreuen sich in Zahnarztpraxen immer größerer Beliebtheit.